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Fakultät Raumplanung
Fachgebiet Raumplanungs- und Umweltrecht

Forschungsprojekte

Das Research Department Closed Carbon Cycle Economy (RD CCCE) der Ruhr-Universität Bochum bildet einen organisatorischen Rahmen für die Bündelung von einschlägigen Forschungsinitiativen. Besonderes Augenmerk gilt der Schaffung von positiven Rahmenbedingungen für die Einwerbung koordinierter interdisziplinärer Verbundforschungsprojekte, wobei die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern ebenso im Fokus steht wie exzellente Forschung.

Hinzu kommt die Doctoral School Closed Carbon Cylce Economy (DS CCCE), ein interdisziplinäres Promovierendenkolleg, dessen Doktorandinnen und Doktoranden in Forschungsbereichen des Research Departments Closed Carbon Cycle Economy tätig sind. Im Rahmen eines Promotionsprogramms entwickeln die Mitglieder der DS CCCE ein interdisziplinäres Verständnis für die relevanten Fragestellungen, um langfristig den Übergang zu geschlossenen Kohlenstoffkreisläufen meistern zu können. Aufgegriffen werden u.a. technische, naturwissenschaftliche, juristische, ökonomische, sozialwissenschaftliche und ethische Aspekte.

Logo des Forschungsprojektes Interdisziplinäre Stromnetzplanung © SNP

Das vom BMWi geförderte interdisziplinäre Forschungsprojekt Stromnetzplanung – Optimierung von Planungsabläufen unter technischen, rechtlichen und raumplanerischen Gesichtspunkten startete im Mai 2012 und lief über insgesamt drei Jahre. Die Projektbearbeitung erfolgte durch eine Kooperation der Lehrstühle Raumplanungs- und Umweltrecht (Prof. Grigoleit, Projektleitung), Ver- und Entsorgungssysteme (Prof. Tietz) und des Instituts für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft (Prof. Rehtanz).

Hintergrund für das Vorhaben war das 2011 verabschiedete Energiepaket („Energiewende“), das den Übergang zu einer regenerativen Energieversorgung forciert.

Die Integration des europäischen Energiebinnenmarktes und des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms erfordert einen Umbau der Transportnetzarchitektur. Alte und neue Netzstrukturen werden in einer Übergangsphase, die bereits begonnen hat und auf absehbare Zeit fortdauern wird, nebeneinander bestehen. Für diese Übergangsphase gilt es, Verfahren und Konzepte zu entwickeln, mit deren Hilfe Versorgungssicherheit und Qualität im Netz weiterhin gewährleistet oder sogar noch verbessert werden können.

Ziel des interdisziplinären Forschungsprojekts Stromnetzplanung war es, ein Verfahrensmodell zu entwickeln, dass technisch-wirtschaftliche, planerische und verfahrensrechtliche Anforderungen in einem ebenso transparenten wie partizipativen Prozess vereint.

Kern des wissenschaftlichen Ergebnisses ist dementsprechend ein normatives Verfahrensmodell, dass die 2011 mit dem Gesetzespaket zur Energiewende geschaffene Ordnung an einigen Stellen modifiziert. Es berücksichtigt insbesondere Wirkungszusammenhänge, die über einzelne Verfahrensschritte hinausweisen, etwa bei der Festlegung von Netzverknüpfungspunkten oder bzgl. des Verhältnisses von Korridorfindung und parzellenscharfer Trassenfestlegung.

Das im Projekt entwickelte Modell ist für Behörden und Vorhabenträger anwendbar und wird sich im besten Falle als Referenzverfahren mit Signalwirkung für den Netzausbauprozess etablieren.

 

Zum Ende des zweiten Projektjahres fand am 23.06.2014 eine eintägige Fachkonferenz mit dem Titel 'Interdisziplinäre Fachkonferenz Stromnetzplanung' an der TU Dortmund statt. Fachleute aus Wissenschaft und Praxis diskutierten an diesem Tag die disziplinübergreifenden Fragestellungen anhand der Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt und vermittelten so die Komplexität des Themas.

 

In Kooperation mit dem Projekt „Qualifizierung des Alternativenvergleichs als Mittel zur Beschleunigung und Akzeptanzsteigerung der Planung von Stromtrassen“ (Leitung: bosch&partner gemeinsam mit der Forschungsgruppe Umweltpsychologie der Universität des Saarlandes) wurden zum Ende des ersten Projektjahres Vertreter*innen aus Landesministerien, Energiewirtschaft, Bundesnetzagentur, Beratungsunternehmen und Ingenieurbüros zu einem zweitägigen Expertenworkshop an der TU Dortmund am 06./07. Juni 2013 eingeladen. Schwerpunkt des Workshops war die Bundesbedarfsplanung.

Das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt „Nachhaltige Gestaltung der Landnutzung und Energieversorgung auf kommunaler Ebene – Umsetzung für die Modellregion Kreis Ahrweiler“ (EnAHRgie) hat im März 2015 begonnen. Im Laufe von vier Jahren soll ein praktikabler Verfahrenansatz entwickelt werden, um ein breites Spektrum unterschiedlicher Akteure für die Gestaltung einer nachhaltigen Landnutzung auf Kreisebene zu gewinnen. Bis zum Jahr 2030 will der Landkreis seinen Strombedarf bilanziell zu 100 % aus erneuerbaren Quellen decken. Die TU Dortmund ist mit dem Fachgebiet RUR sowie dem Institut für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft (ie3) neben einer Vielzahl von Partnern aus Wissenschaft und Praxis am Projekt beteiligt. Geleitet wird das Projekt durch die EA European Academy of Technology and Innovation Assessment mit Sitz in Ahrweiler. Konkret werden drei Ziele verfolgt:

  1. Erstellung eines Konzepts einer nachhaltigen und effizienten lokalen Energieversorgung im Landkreis Ahrweiler

  2. Erarbeitung einer neuen Systemlösung der lokalen Energiewende, die in anderen Landkreisen anwendbar ist

  3. Unterstützung der flächendeckenden Anwendung dieser Systemlösung

Das Fachgebiet RUR arbeitet im Rahmen des Projekts daran, die rechtlichen und verwaltungswissenschaftlichen Aspekte der lokalen Energiewende zu durchdringen. Ziel ist die Integration der formellen und informellen Bausteine in einem Verfahrensmodell. Hintergrund des Forschungsprojekts ist das Energiekonzept der Bundesregierung, nach dem ein weiterhin signifikant steigender Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2050 erreicht werden soll. Eine Herausforderung dabei ist es, langfristig tragfähige regionale Konzepte zu entwickeln und Antworten für Flächennutzungskonflikte aufzuzeigen. Als Systemlösung sollen diese Konzepte möglichst auf andere Regionen übertragbar sein.