Durch das im Februar 2023 in Kraft getretene sog. „Wind-an-Land-Gesetz“ sind alle Länder der Bundesrepublik Deutschland dazu aufgerufen, Flächen für die Windenergienutzung unter Berücksichtigung konkreter Flächenbeitragswerte auszuweisen. Für das Land Nordrhein-Westfalen besteht danach die Verpflichtung, 1,8% der Landesfläche für die Windenergie zu sichern. Die Umsetzung dieser Zielstellung soll auf der Ebene der Regionalplanung erfolgen. Der Regionalverband Ruhr (RVR) als Träger der staatlichen Regionalplanung und Regionalentwicklung im Ruhrgebiet hat angesichts dieser energiepolitischen Zielstellung die Aufgabe, in einer der am dichtesten besiedelten Planungsregionen zahlreiche Konfliktsituationen zu identifizieren und aufzulösen. Zu nennen sind allem voran Raumkonflikte, die einerseits aus natur- und artenschutzrechtlichen Belangen und andererseits aus siedlungsbedingten Lärmschutzvorgaben resultieren. Gleichzeitig ergeben sich im Zuge der konkreten Flächenzuweisung Kompetenzkonflikte zwischen regionaler und kommunaler Planungseben. Auch birgt die Zuweisung von Flächenkontingenten auf die einzelnen Planungsregionen des neuen Landesentwicklungsplans NRW Konfliktpotenzial zwischen den einzelnen Regionen, die geeignet sind, die Berechnungsgrundlage zur Flächenverteilung in Frage zu stellen.

Das A-Projekt bietet den Teilnehmenden die Chance, die planungsrechtlichen Herausforderungen der Energiewende anhand einer konkreten Planungsregion näher zu beleuchten, sich mit den Strategien zur Auflösung sich ankündigender Konfliktsituationen zu befassen und den aktuellen Planungsprozess des RVR aus nächster Nähe zu begleiten. Gleichzeitig ermöglicht der Projektgegenstand den Studierenden eine eingehende Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ebenen räumlicher Gesamtplanung. Aufgrund der bundesweit hohen Aktualität der energierechtlichen Erfordernisse sind zudem Exkursionen in Vergleichsregionen – etwa in das Bundesland Sachsen – möglich. 

16.10.2023 - 01.02.2024, Mo. & Do. 14:00 - 18:00 Uhr

Ort: GB III R. 517

LSF